2023-01-09 13:45:56

Mathematik und Wirtschaft: Was bedeutet der Begriff Inflation?

Insbesondere seit dem Krieg in der Ukraine und den steigenden Energiepreisen hört man häufiger den Begriff Inflation. Was dieser bedeutet und wie man mathematisch die Inflationsrate berechnen kann, haben wir für euch kurz und knapp zusammengeschrieben. 

Begriffserklärung: Was eine Inflation ist

Inflation: Ein Begriff, den man häufig in den Nachrichten hört, viele jedoch nicht sofort erklären können. Der Begriff Inflation stammt von dem lateinischen Wort “inflare”, was übersetzt “aufblähen” bedeutet. Die Inflation ist der Ausdruck dafür, dass die Preise immer weiter ansteigen. Eine Inflation liegt dann vor, wenn Kunden für dieselbe Ware immer mehr bezahlen müssen. Umgekehrt wird so das Geld weniger wert. Man bekommt also beispielsweise nach einiger Zeit weniger Lebensmittel für das gleiche Geld, für das man zuvor mehr bekommen hat.

Wie kommt es eigentlich zu einer Inflation?

Wir wissen nun, was eine Inflation ist. Doch hier stellt sich nun die Frage, wie es zu einer Inflation kommt. Eine Inflation erfolgt als Ergebnis auf unterschiedliche Ereignisse. Hierbei werden Nachfrage- und Angebotsinflation unterschieden.

Bei der Nachfrageinflation ist die Nachfrage größer als das Angebot. Aufgrund der Angebotsknappheit können Unternehmen die Preise für Güter und Dienstleistungen erhöhen. Wenn die Preise steigen, sinkt jedoch der Wert des Geldes. Gründe hierfür sind:

  • steigender Konsum

  • mehr Unternehmensinvestitionen

  • höhere staatliche Investitionsausgaben

  • mehr Exporte

Bei der Angebotsinflation handelt es sich um einen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus durch höhere Produktionskosten. Ursachen hierfür sind:

  • steigende Rohstoff- und Energiepreise

  • höhere Löhne

Angewandte Mathematik: Die Inflationsrate berechnen

Die Inflationsrate lässt sich berechnen. In Deutschland geschieht dies vom Statistischen Bundesamt mithilfe vom Verbraucherpreisindex (VPI). Dieser misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland konsumieren. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahr wird als Inflationsrate bezeichnet.

Um diese Inflationsrate zu berechnen, wird ein fiktiver Warenkorb herangezogen, der stellvertretend für den Bedarf der privaten Haushalte 650 Güterarten umfasst. Hierzu zählen folgende Punkte:

  • Nahrungsmittel

  • Bekleidung

  • Kosten für Wohnung

  • Ausgaben für Freizeit

Mit welcher Gewichtung sie in den Gesamtindex einfließen, kann im sogenannten Wägungsschema (externer Link) eingesehen werden.

Für Studierende aus den Wirtschaftsstudiengängen wie beispielsweise BWL oder Wirtschaftsmathematik ist das Thema Inflation besonders wichtig und Grundlage in den ersten Semestern. 

Es gibt verschiedene Methoden die Inflation zu messen (Preisindizes). Die beiden bekanntesten und wichtigsten Methoden sind: 

  • Preisindex nach Laspeyres 

  • Preisindex nach Paasche

Bei allen Methoden werden zunächst die Preise für alle Waren erfasst und durch Haushaltsbefragungen die gekaufte Menge bestimmt. Hat man diese Daten, kann man die Inflation berechnen.

Preisindex nach Laspeyres

Beim Peisindex nach Laspeyres wird zunächst geschaut, wie viel ein Haushalt im letzten Jahr für welche Preise durchschnittlich eingekauft hat. 

Diese Ausgaben werden anschließend addiert. Nun weiß man, wie viel ein Haushalt im letzten Jahr insgesamt ausgegeben hat. Anschließend betrachtet man die aktuellen Preise und nimmt an, der Haushalt würde genauso viel von den Waren kaufen wie im letzten Jahr. 

Teilt man jetzt den Betrag, den der Haushalt in diesem Jahr für dieselbe Menge zahlen würde durch den Preis im letzten Jahr, erhält man den Preisanstieg.

Formel zur Berechnung der Inflation nach Laspeyres

Preisindex nach Paasche

Der Preisindex nach Paasche funktioniert fast genauso wie der Ansatz nach Laspeyres. Der Unterschied hier ist jedoch, dass jedoch nicht die Mengen des letzten Jahres, sondern des aktuellen Jahres zur Berechnung herangezogen werden:

Formel zur Berechnung der Inflation nach Paasche.

Professionelle Hilfe beim Aufgaben lösen kann sich lohnen

Studierende nicht mathematischer Fächer, die sich in den ersten Semestern mit Mathe-Aufgaben auseinandersetzen müssen, schrecken zunächst zurück, da der Mathematik-Stoff häufig anders aufgebaut ist als in der Schule. Insbesondere das Thema Statistik kann für Studierende herausfordernd sein. Mathelöser bietet Studierenden hier einen speziellen Lösungsservice an. Sende und deine Mathe-Aufgaben und lasse diese von uns lösen. Du erhältst die Lösungen inklusive Rechenweg zurück. So kannst du die Lösung nachvollziehen und bei ähnlichen Aufgaben selbstständig anwenden. Nutze jetzt unsere Option Aufgabe hochladen und lasse dir von uns ein Preisangebot machen.