2022-05-10 16:29:34

Testkäufe in Österreich: Mathematik bereitet vielen Schwierigkeiten

Mangelnde Mathe-Kenntnisse sollen schuld daran sein, dass in über 23 % der getesteten Betriebe in Oberösterreich im Vorjahr bei Kontrollen Schnaps oder Tabak an Jugendliche ausgegeben wurde.

Trotz Ausweiskontrolle in über 44 % der Käufe wurde in österreichischen Betrieben Alkohol oder Tabak an Jugendliche verkauft. Dies lässt darauf schließen, dass es bei vielen Kassierer:innen Lücken in Mathe gibt, indem diesen schwer fällt, das Alter der Kunden genau zu berechnen. 

Die Testkäufe wurden vom Institut für Suchtprävention im Auftrag des Landes durchgeführt. Vergangenes Jahr wurden 1179 Testkäufe durchgeführt – davon 724 im Lebensmitteleinzelhandel, 212 in Tabakfachgeschäften, 199 in Tankstellenshops und 44 in der Gastronomie. Beim Großteil, 902 der getesteten Betriebe (76,5 %) wurden die Jugendschutzbestimmungen eingehalten und kein Schnaps oder keine Tabakwaren an Minderjährige abgegeben (externer Link).

In 277 Betrieben (23,5 %) war dies jedoch nicht der Fall. Erfreulich ist jedoch, dass im Vergleich zum Jahr davor die Abgabenquote jedoch leicht gesunken ist (5,1 %). 

Nötige Mathematik-Kenntnisse sind nicht immer vorhanden

Besonders interessant ist, dass hinter der Ausgabe von Alkohol oder Tabak häufig gar keine böse Absicht stecke. Denn es wurden in immerhin in über 44 % der Fälle vom Personal der Ausweis kontrolliert und den Jugendlichen dennoch Alkohol oder Tabak verkauft.

Einer der Gründe hier könnte laut Dietmar Krenmayr, Projektleiter der Testkäufe beim Institut Suchtprävention sein, dass das Alter ohne geeignete technische Hilfsmittel in einigen Fällen nicht korrekt berechnet wird. Die Testkäufe werden bei wenig Kundenandrang an der Kasse durchgeführt. Es wird daher angenommen, dass in sehr stressigen Situationen mit viel Kundenandrang die Fehlerquote noch höher liegt.

Griffbereite Taschenrechner an der Kasse könnten hier eine Lösung sein.