2021-11-17 10:23:33

Mathematik und Studium: Die Unterschiede von Finanzmathematik und Wirtschaftsmathematik

Die Mathematik hat viele Felder. Zu diesen zählen z. B. die Finanzmathematik und die Wirtschaftsmathematik. Doch obschon sich diese vermeintlich ähnlich sind, unterscheiden sich diese in wesentlichen Aspekten. Welche Unterschiede es zwischen Finanzmathematik und Wirtschaftsmathematik gibt, haben wir recherchiert.

Die Begriffe Finanzmathematik und Wirtschaftsmathematik werden häufig synonym verwendet - kein Wunder, denn beide klingen nicht nur ähnlich, sondern fußen beide auf dem Gebiet der Stochastik. Jedoch bestehen zwischen beiden Disziplinen wesentliche Unterschiede.

Mit der Finanzmathematik Finanzmärkte analysieren

Die Finanzmathematik zählt zur Disziplin der angewandten Mathematik, welche sich mit Themen aus dem Bereich Finanzdienstleistern, wie z. B. Banken oder Versicherungen, auseinandersetzt. 

Als wesentliches Ziel hat die Finanzmathematik, Barwerte von Finanzprodukten zu errechnen. Die mathematisch und ökonomisch fundierte Analyse von Finanzmärkten und Finanzinstrumenten ist eine wesentliche Grundlage der Finanzmathematik. Hier werden insbesondere Finanzderivate im Rahmen thematisiert. Zudem werden Kreditausfallrisiken oder Wechselkurse berechnet. Jedoch muss man die Finanzmathematik auch von der Versicherungsmathematik unterscheiden, denn diese hat wiederum zum Ziel Bewertungen von Versicherungsdienstleistungen vorzunehmen. 

Das Studium der Finanzmathematik

Um Finanzmathematiker zu werden, muss mindestens ein Bachelor in Finanzmathematik erworben werden. An folgenden Hochschulen kann ein Studium der Finanzmathematik absolviert werden: 

  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

  • Universität Konstanz

Das Bachelorstudium in Finanzmathematik hat zum Ziel, bestimmte wirtschaftliche Fragestellungen zu behandeln, die auf der Grundlage mathematischer Theorien analysiert werden. Zu diesen Fragestellungen gehören: 

  • Was ist ein ETF?

  • Der Aktienmarkt und der Handel mit Wertpapieren: Wie funktioniert dies eigentlich?

  • Wie lässt sich eine korrekte Bewertung von Unternehmen vornehmen? 

Im Studiengang Finanzmathematik sind sowohl Wirtschaftswissenschaften als auch Mathematik auf dem Niveau des Hauptfachs Teil des Studiums. Studierende erlernen ökonomisches Basiswissen und fortgeschrittene mathematische Methoden aus Bereichen wie Analysis, Algebra und Statistik. Auch die Finanzwissenschaft aus betriebs- und volkswirtschaftlicher Perspektive wird im Rahmen des Studiums thematisiert. Zudem vertiefen Studierende ihre mathematischen Kenntnisse in Stochastik und der Bewertung von Finanzinstrumenten. 

Die Wirtschaftsmathematik gilt als als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Technik und Mathematik

Die Wirtschaftsmathematik wird hingegen genutzt, um wirtschaftliche Zusammenhänge mathematisch zu beschreiben. Ziel ist es nicht zu rechnen, wie beispielsweise bei der Schulmathematik oder auch bei der Finanzmathematik, sondern vielmehr steht die Aufstellung eines allgemeingültigen Modells im Vordergrund.

Wirtschaftsmathematiker arbeiten an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Technik und Zahlen. Die Aufgaben der Finanzwelt und des modernen Marketings werden anhand der Wirtschaftsmathematik in die Sprache der Mathematik übersetzt.

Es kann gesagt werden, dass die Wirtschaftsmathematik die Grundlagen aufstellt. Denn während die Finanzmathematik z. B. den Barwert eines bestimmten Finanzderivats berechnet, stellt die Wirtschaftsmathematik hingegen eine allgemein gültige Funktion für den Zusammenhang zwischen Nachfrage und Preis eines Gutes auf. So können im Anschluss unterschiedliche Konstellationen von Preis und Nachfrage dargestellt werden.

Das Studium der Wirtschaftsmathematik

Studierende, die sich für einen Studiuengang der Wirtschaftsmathematik entschieden haben, erhalten Einblicke in die Fachgebiete Wirtschaft und Finanzen. Dabei basiert das Studium größtenteils auf drei Säulen: Mathematik, Informatik und Wirtschaftswissenschaft. Mit folgenden Fächern müssen Studierende der Wirtschaftsmathematik Vorlieb nehmen:

  • Mathematik

  • Analysis

  • Stochastik

  • Informatik

  • Statistik

  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

  • Grundlagen der Volkswirtschaftslehre

Es können jedoch je nach Hochschule noch weitere Fächer ergänzend hinzu kommen. Studierende können sich zudem je nach Interesse für bestimmte Schwerpunkte im Bereich Marketing, Finanzen, Informatik oder Unternehmensführung entscheiden.

Zu den Hochschulen in Deutschland, die ein Studium der Wirtschaftsmathematik anbieten, zählen folgende: 

  • Uni Mannheim

  • Hochschule Koblenz

  • Technische Hochschule Rosenheim

  • Uni Kön

  • Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Viele angehende Studierende fragen sich, ob ein Studium der Wirtschaftsmathematik das richtige ist. Wichtig für die Entscheidung ist, dass für einen Großteil der Fächer mathematische Kenntnisse vorausgesetzt werden. Mathemuffel werden am Studium der Wirtschaftsmathematik wohl keine Freude haben. Eine Affinität für Zahlen sollte Studierende für das Studium daher schon mitbringen. Zudem ist es nützlich, abstraktes und analytisches Denkvermögen mitzubringen, um komplizierte Problemstellungen erfassen und lösen zu können.

Wie oben beschrieben, unterscheiden sich die beiden Bereiche Wirtschaftsmathematik und Finanzmathematik erheblich voneinander. Während ersteres genutzt wird, um wirtschaftliche Zusammenhänge mathematisch zu beschreiben, dient die Finanzmathematik dazu, Barwerte von Finanzprodukten zu errechnen. So geht es bei der Finanzmathematik noch um das Rechnen, während es in der Wirtschaftsmathematik um die Aufstellung allgemeingültiger Funktionen geht und das Liefern von wichtigen Grundlagen. 

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