2021-12-16 16:06:29

Guter Mathematik-Unterricht baut auf dem Vorwissen der Schüler:innen auf

Mathematik steht bei den meisten Schüler:Innen auf der Beliebtheitsskala der Schulfächer ganz unten. Die Talis-Videostudie Deutschland aus dem Jahr 2020 zeigte nun jedoch, wie der Mathe-Unterricht für Schüler:Innen spannender gestaltet werden kann. Hierbei spielt das Vorwissen der Schüler:innen eine entscheidende Rolle. Denn wird mit dem neuen Mathe-Stoff an dieses angeknüpft, sind die Lernprozesse besonders erfolgreich.

Die internationale Studie zeigte, dass Schüler:innen besonders schnell abschalten, wenn neuer anspruchsvoller Mathematik-Stoff im Matheunterricht besprochen wird. Damit das nicht passiert, sollten Lehrkräfte die Vorkenntnisse ihrer Schüler:innen berücksichtigen und Lerninhalte systematisch verknüpfen, wie die Talis-Studie zeigt. Diese ist ein Forschungsprojekt des DIPF-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt am Main. 

Das Ziel dieser Studie war es, ein umfassendes Bild des Mathematikunterrichts zu gewinnen und einen Zusammenhang zwischen bestimmten Unterrichtsmerkmalen und dem Lernerfolg von Schüler:innen herauszufinden. 

Um sich hier ein Bild machen zu können, wurden Unterrichtsstunden zum Thema quadratische Gleichungen vom Forschungsteam bundesweit per Video aufgezeichnet. Teilgenommen haben 38 Schulen aus sieben Bundesländern mit insgesamt 50 Schulklassen. Grundlage der Studie waren sowohl die Video-Auswertungen, Leistungstests und Ergebnisse von Befragungen von Schüler:innen und Lehrkräften.

Forscher kritisieren insbesondere, dass noch großer Nachholbedarf im Bereich der kognitiven Aktivierung bestehe. Diese sei wichtig für das fachliche Verständnis und dem Erzielen von Lernerfolgen. Hier ist es wichtig, dass der Mathematik-Unterricht auf Verstehen und schlussfolgerndes Denken ausgerichtet ist und die Schüler:innen mit herausfordernden Inhalten konfrontiert werden, die an ihr Vorwissen anknüpfen. Kritisiert wurde zudem die mangelnde fachliche Tiefe des Mathematik-Unterrichts. Denn lediglich jede fünfte Erklärung der Lehrkräfte ging auf tiefere mathematische Inhalte ein. Auch wurde bemängelt, dass Schüler:innen nur selten beschreiben oder erklären mussten, warum bestimmte Rechenarten angewendet werden, und was diese zum Ziel haben. Erhöhten Verbesserungsbedarf sehen die Bildungsforschenden zudem beim Feedbackverhalten der Lehrkräfte. Da für das effektive Lernen im Mathematik-Unterricht Schüler:innen informative Rückmeldungen benötigen.

Die vollständige Studie kann auf der Website von pedocs als PDF-Dokument (externer Link) abgerufen werden.

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