2021-06-16 10:52:25

Mathe und Co.: Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen benötigen Nachhilfe

Die Leistungen in Fächern wie z. B. Deutsch und Mathematik vieler Schüler:innen ist während der Corona-Pandemie abgesackt. Wie die ständige wissenschaftliche Kommission ermittelte, benötigen rund ein Drittel aller Schüler Nachhilfe. Das zur Verfügung stehende Geld soll dabei an diejenigen verteilt werden, die es am nötigsten haben.

In einer Stellungnahme der ständigen wissenschaftliche Kommission am Freitag ging es um die Verteilung der vom Bundesbildungsministerium (BMBF) und Bundesfamilienministerium bereitgestellten zwei Milliarden Euro für die Jahre 2021 und 2022.  Diese Fördergelder sollen möglichst wirksam für das Aufholen pandemiebedingter Lernlücken eingesetzt werden. Angesichts der Gesamtsumme war klar, dass das Geld nicht mit der Gießkanne verteilt werden kann, sondern gezielt an diejenigen verteilt werden muss, die besonders unter den Corona-Maßnahmen gelitten haben.

Über 15 Millionen Schüler:innen sind von einem coronabedingten Leistungsdefizit betroffen

Die Experten rechnen damit, dass etwa ein Drittel der Schüler:innen Unterstützung in Fächern wie z. B. Mathematik oder Deutsch benötigt, das sind rund 15,3 Millionen Schüler:innen. Diese würden dann jeweils rund 645 Euro Förderung erhalten. Darunter sind insbesondere leistungsschwache Schüler:innen, die keine oder wenig Unterstützung von zuhause hatten, ein hohes Risiko für Fehlzeiten aufweisen oder sonderpädagogische Förderung benötigen.

Zudem plädieren die Experten, dass die Förderung insbesondere an Übergängen greifen soll. Dazu gehört z. B. der Übergang von der Kita zur Grundschule, von der Grundschule in die Sekundarstufe I, der Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II und das sogenannte Übergangssystem im berufsbildenden Bereich. Im Übergangssystem landen Jugendlichen, die ohne einen Abschluss die Schule verlassen und allenfalls niedrigqualifizierte Tätigkeiten erlernen. Auffällig ist, dass In diesem Übergangssystem sich jeder zweite Jugendliche mit Migrationshintergrund wiederfindet. Die Betroffenen sollten hier durch eine intensive schulische Sozialarbeit und die Jugendberufshilfe (Jugendberufsagenturen) unterstützt werden.

Die Förderung gilt jedoch nicht nur Schüler:innen sondern auch Kindergartenkinder. Denn auch die Jüngsten haben Defizite. Durch den eingeschränkten Kita-Betrieb sind viele sprachbildende Förderungen zu kurz gekommen. Deshalb soll insbesondere die Einschulungskohorte 2022/23 unterstützt werden. Alle Länder mit vorschulischen Sprachstandserhebungen sollten den Ergebnissen besondere Aufmerksamkeit widmen und sicherstellen, dass Kinder mit Sprachstandsverzögerungen (dazu zählen auch muttersprachlich deutsche Kinder) in Programme der Sprachförderung aufgenommen werden.

Mathematik und Sprache stehen im Vordergrund

Zudem fordern die Experten, sich im schulischen Bereich auf sprachliche und mathematische Basiskompetenzen zu konzentrieren. Das Aufholen des gesamten Lehrplans sei dagegen nicht förderlich. So könnten etwa Poolstunden (von der Schule flexibel einsetzbare Schulstunden) für die Fächer Deutsch und Mathematik genutzt werden. Neben der Förderung im Unterricht und in Ferienkursen soll zudem Unterstützung in Kleingruppen durch Tutoren angeboten werden. Zur Qualifizierung der Tutoren sollten zeitnah digitale Qualifizierungsmodule entwickelt werden, empfehlen die Wissenschaftler. Auch soll das pädagogische Personal nicht privater Nachhilfeinstituten weitergebildet werden.

Um zu sehen, ob sich die Förderung lohnt, sollen die Auswirkungen der Unterstützung auf die Entwicklung der Schüler:innen beobachtet werden. Damit dies gelingt, könnten der Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen oder Vergleichsarbeiten in den Schulen genutzt werden.

Vergleichsarbeiten sollen auch in Mathematik geschrieben werden

Weiterhin wurde beschlossen, dass verpflichtend in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache Vergleichsarbeiten geschrieben werden sollen. Anschließend werden dann Lerndefizite ermittelt. Auf deren Basis werden dann gezielte Förderangebote gemacht. Dagegen sollen das Sitzenbleiben oder Abschulen (auf die nächstniedrigere Schulart) in den ersten Jahren der Sekundarstufe I für mindestens zwei Schuljahre ausgesetzt werden. So solle unnötiges psycho-soziales Belastungserleben durch hohen Leistungsdruck vermieden werden. 

Die ausführliche Stellungnahme kann auf der Website der Kultus Minister Konferenz als PDF-Dokument (externer Link) heruntergeladen werden. 

Neben der staatlichen Fördrung können Schüler:innen und Studierende auch private Angebote zur Verbesserung der Mathenote nutzen. Wir von Mathelöser helfen dabei Mathe zu verstehen. Sende uns deine Matheaufgaben ganz einfach per Mail an info@matheloeser.com oder über unseren Service Aufgabe hochladen, wir senden dir die Lösungen zu deinem Wunschtermin zurück. Wenn es einmal schnell gehen muss, nutze unsere kostenfreien Online-Rechner.